Rupert Weber
„Eine bessere Zukunft für alle kann es nur dann geben, wenn wir es schaffen, die Lebensbedingungen auch in den bedürftigsten Regionen der Welt zu verbessern.“
Rupert Weber (1964-2021)
Ganz selten im Leben treffen wir auf Menschen, die sich in ganz außergewöhnlicher Weise für jene einsetzen, die das Schicksal benachteiligt hat. Rupert Weber war so ein Mensch. Er hatte seine Lebensaufgabe darin gefunden, sich für andere einzusetzen, Menschen mit aller Kraft zu unterstützen, deren Leben von Armut und Hunger geprägt ist. Ihnen wollte Rupert Perspektiven und Chancen eröffnen, damit sie ihr Leben und das ihrer Familien verbessern und selbstständig gestalten können. Er wollte seinen Teil dazu beitragen, dass es der nächsten Generation besser geht und den Kindern von heute das Schicksal der Armut erspart bleibt. Mutig und unerschrocken führte er das Lebenswerk von Karlheinz Böhm fort. Er sah immer die Möglichkeiten, nie die Hindernisse und war ein Gestalter mit großem Weitblick. Sein Motto war immer: „Gemeinsam sind wir Menschen für Menschen.“ Wobei er sich selbst und das Team als das bescheidene „für“ begriff.
Rupert konnte, wie kaum jemand anderer, Menschen sowie Unterstützer und Unterstützerinnen für die Projekte von Menschen für Menschen begeistern. Jeder, der mit ihm ein Projekt besucht hat, wird dies als unglaubliche Bereicherung in Erinnerung behalten. Er war ein Brückenbauer. Zwischen Österreich und Äthiopien und auch zwischen den unterschiedlichsten Menschen. Und er war stets mit vollem Herzen und unermüdlichem Einsatz bei der Sache.
Das spürten auch die Menschen in Äthiopien. Sie vertrauten ihm, erzählten ihm ihre Geschichte und berichteten von ihren Anliegen und Sorgen. Über die Jahre sind tiefe Freundschaften entstanden. Er war ein gern gesehener Gast und Äthiopien ist ihm über die Jahre zweite Heimat geworden.
Das spürten auch die Menschen in Äthiopien. Sie vertrauten ihm, erzählten ihm ihre Geschichte und berichteten von ihren Anliegen und Sorgen. Über die Jahre sind tiefe Freundschaften entstanden. Er war ein gern gesehener Gast und Äthiopien ist ihm über die Jahre zweite Heimat geworden.
Sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort und den Fortschritten der Maßnahmen zu machen, war Rupert immer ein großes Anliegen. Er reiste oft und gern nach Äthiopien. Als er 2011 das, damals noch unerschlossene, Projektgebiet Ginde Beret besuchte, durchwanderte er die Region mehrere Tage zu Fuß bei glühender Hitze. Diese Aktion rief zwar Kopfschütteln bei unseren äthiopischen Freundinnen und Freunden hervor, aber er erwarb sich wohl für immer den Respekt der Bevölkerung und des gesamten Teams vor Ort. Er selbst brachte dem Team in Äthiopien tiefste Wertschätzung entgegen. Jeder seiner Besuche endete mit einem gemeinsamen Lagerfeuer, bei dem gegessen, gelacht und getanzt wurde.
Rupert hatte immer einen klaren Blick für das Wesentliche. Er hinterfragte vieles und ihm war es wichtig, immer im Sinne der Menschen zu agieren, Projekte weiterzuentwickeln, unsere Arbeit stetig zu verbessern. Mancher Innovation sind tagelange Diskussionen mit den Projektmitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder anderen EntscheidungsträgerInnen vorausgegangen. Er besaß großen Weitblick, der uns immer wieder beeindruckte und über die Jahre zeigte sich, dass er meist richtig lag. Sein persönlicher Einsatz war sehr hoch.
Rupert trat für die Ärmsten der Armen ein. Ihm ist Vieles zu verdanken. Zum Beispiel, dass es heute Mikrokredite für besitzlose Frauen gibt oder sich die Wasserversorgung für eine ganze Stadt verbessert hat und natürlich die Errichtung der Gara Gatama Stiegen, die den Aufstieg aus dem Tiefland für tausende von Menschen erleichtern. Er hat die erste Social Return on Investment Studie und diverse Evaluierungen auf den Weg gebracht, um die Wirksamkeit unserer Arbeit wissenschaftlich zu belegen. Heute eine Selbstverständlichkeit. Dem wäre noch viel hinzuzufügen. Doch Rupert war eher bescheiden. Viele für die Menschen vor Ort wesentlichen Veränderungen, die durch sein Tun entstanden sind, hat er nicht groß thematisiert. Er hat sich einfach darüber gefreut und manchmal fiel ihm einfach – zum Erstaunen der BegleiterInnen - ein Bauer, den er zufällig am Markt traf, vor Freude um den Hals.
Rupert Weber war über ein Jahrzehnt (seit 2009) sehr erfolgreich für die Organisation Menschen für Menschen tätig. Seit 2014 als geschäftsführender Vorstand, zuletzt als Vorstandsvorsitzender. Sein Lebensweg ist nun nach schwerer Krankheit zu Ende gegangen. Nicht nur für uns, die mit ihm arbeiten und gestalten durften, viel zu früh.
Nun können wir nur noch Danke sagen. Danke, Rupert, für deine Tatkraft, deinen Humor, deine Sturheit deinen Einsatz und deine Liebe zu den Menschen. Du hast viel bewegt, du hinterlässt ein reiches Erbe.
Nun können wir nur noch Danke sagen. Danke, Rupert, für deine Tatkraft, deinen Humor, deine Sturheit deinen Einsatz und deine Liebe zu den Menschen. Du hast viel bewegt, du hinterlässt ein reiches Erbe.
Wir sagen auch Danke im Namen der über 400.000 Menschen in unseren Projektgebieten Ginde Beret, Abune Ginde Beret, Jeldu und Chobi, die deinem unermüdlichen Tun eine bessere Zukunft verdanken. Deine Menschlichkeit und dein Handeln werden uns auch in Zukunft Inspiration und Ansporn sein. In diesem Sinne werden wir gemeinsam als Menschen für Menschen dein Werk und deinen Weg der gelebten Menschlichkeit fortsetzen.
Galatoomi* Rupert!
Das Team von Menschen für Menschen
* “Danke“ in der Sprache Afaan Oromoo, die in unseren Projektgebieten hauptsächlich gesprochen wird.