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Landschaftsaufnahme aus Äthiopien Jeldu

Projektgebiet

Jeldu

Jeldu

Langfristige "Hilfe zur Selbsthilfe" für 100.000 Menschen.

Seit Anfang 2017 zählt Jeldu zu den Projektregionen, in denen die Arbeit zur Gänze durch den Verein Menschen für Menschen Österreich finanziert und in Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen in Äthiopien umgesetzt wird. Im ersten Schritt werden Maßnahmen in 13 Gemeinden umgesetzt, wo insgesamt 100.000 Menschen leben.
In der Projektregion Jeldu kommt es durch die Aktivitäten von aufständischen Gruppen zu einer angespannten Sicherheitssituation. Zum Schutz unserer Mitarbeiter:innen haben wir in dieser Region unsere Arbeit eingeschränkt bzw. pausiert. Sobald es die Situation erlaubt, werden wir unsere Aktivitäten hier weiterführen.

Übersicht über das Projektgebiet

Projektbeginn:
2017
Mitarbeiter:innen:
5 (Stand 06/2023)
Fläche:
725 km²
Bevölkerung:
ca. 100.000 Personen
Hauptort der Region:
Gojo
Lage:
ca. 115 km nordwestlich von Addis Abeba in der West Shewa Zone. Zwischen 1.900 und 3.200 Meter über dem Meeresspiegel.

Herausforderungen zu Beginn unserer Arbeit in Jeldu 2017

Rund 90% der Bevölkerung Jeldus ist von den Erträgen ihrer meist zu kleinen Felder abhängig. Die starke Entwaldung in der Region stellt die Menschen vor besonders große Herausforderungen. Die Böden sind nicht mehr fruchtbar und die fortgeschrittene Bodenerosion führt dazu, dass immer mehr Felder unbrauchbar werden. Das Fehlen von Wäldern hat auch zur Folge, dass natürliche Quellen versiegen. In der Region werden außerdem überwiegend Kartoffeln und Getreide angebaut. Gemüse oder Obst sind so gut wie gar nicht verfügbar, was schwere Mangelerscheinungen zur Folge hat.

50%

der Menschen haben kein sauberes Trinkwasser.

In vielen Gemeinden hat sogar nur jeder zehnte Mensch Zugang zu sauberem Trinkwasser.

17%

der Menschen sind von Trachom betroffen.

Die bakterielle Augenentzündung kann unbehandelt zur schmerzhaften Erblindung führen.

50%

der Geburten finden in den Hütten der Familien statt.

Und knapp jedes zweite Baby wird in der Zeit nach der Geburt nicht medizinisch untersucht.

Was wir in Jeldu tun

In der ersten dreijährigen Projektphase (2017-2019) wurden die Entwicklungsmaßnahmen zunächst in sieben Bezirken (Kebeles) umgesetzt. In der zweiten Projektphase (2020-2022) wurde die Arbeit auf insgesamt 13 Kebeles ausgeweitet. Um eine Basis für die langfristige Entwicklung und die Umsetzung weiterer Maßnahmen zu schaffen, werden zuerst Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser sowie Gesundheit umgesetzt.

Basierend auf dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ setzt Menschen für Menschen Maßnahmen immer gemeinsam mit der Bevölkerung um. Unsere umfassenden Erfahrungen, die wir bereits in den Nachbarregionen Abune Ginde Beret und Ginde Beret gemacht haben, fließen in die Projektarbeit in Jeldu mit ein.

Projektbilanz (Auszug)

Über die hier angegebenen Maßnahmen hinaus werden weitere Aktivitäten in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser und Gesundheit umgesetzt, um eine gute Basis für eine nachhaltige Entwicklung der Region Jeldu zu schaffen.

Stand der Evaluation, wenn nicht anders angegeben: 30.06.2022

19

Baumschulen eingerichtet

In den Baumschulen werden Bäume, Gräser und Sträucher zur Aufforstung gezogen sowie Obstbaumsetzlinge für die Familien. Die Baumschulen werden später in die Verantwortung der Bevölkerung oder örtlichen Behörden übergeben.

126

Hektar Land aufgeforstet

Die Setzlinge aus den Baumschulen werden gemeinsam mit der Bevölkerung in eingezäunten Gebieten gepflanzt. Die Dorfgemeinschaft kümmert sich um die Pflege und den Schutz der Aufforstungsgebiete.

10.886

holzsparende Öfen ausgegeben

Holzsparende Öfen verringern den Bedarf an Brennmaterial etwa um die Hälfte. Das schützt nicht nur den Baumbestand und die Umwelt: Frauen sparen viel Zeit, weil sie weniger Holz oder Reisig sammeln müssen.

48

Handpumpbrunnen und Quellfassungen errichtet

Brunnen und Quellfassungen werden in der Nähe der Dörfer errichtet. Sauberes, gesundes Trinkwasser verbessert die Gesundheit der Menschen nachhaltig und sie sparen außerdem viel Zeit beim Wasserholen.

276

Augenlicht rettende Operationen durchgeführt

Hauptursachen für Erblindung in den ländlichen Regionen sind Grauer Star und Trichiasis. Letzteres ließe sich schon durch bessere hygienische Lebensumstände vermeiden. Im Endstadium schützt jedoch nur noch eine Operation vor der Erblindung.

32.652

Frauen erhielten Verhütungsmittel

Gemeinsam mit den lokalen Gesundheitseinrichtungen verbessern wir die Aufklärung über die Möglichkeiten der Familienplanung sowie den Zugang zu verschiedenen Verhütungsmitteln.

Die Menschen hinter den Zahlen: Unsere Erfolge sind messbar und verändern Leben.

Um den Erfolg unserer Arbeit überprüfbar zu machen, geht es nicht nur um die Zahlen und Daten, sondern in erster Linie um die Menschen. Die folgenden Geschichten erzählen von den großen und kleinen Erfolgserlebnissen, die in Jeldu erreicht wurden.

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Was wir in Jeldu tun. Einblicke in unsere Arbeit

Wir haben ein paar beispielhafte Meilensteine und Erfolge zusammengestellt, die zeigen was mit der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender in Jeldu seit 2017 schon ermöglicht wurde.
Männer und Frauen in Äthiopien graben einen Graben gegen Bodenerosionen

Erste Projektphase in Jeldu: Schutz natürlicher Ressourcen

In sieben Bezirken (Kebeles) hat die Arbeit von Menschen für Menschen 2017 in Jeldu begonnen. Vor allem die fortgeschrittene Bodenerosion stellt ein großes Problem für die Menschen der Region dar.

In der ersten Projektphase (2017-2019) wurde deshalb ein Hauptaugenmerk auf den Schutz und den Aufbau natürlicher Ressourcen gelegt. Insgesamt 715 km an Terrassierungen wurden beispielsweise angelegt und rund 2,7 Mio. Baumsetzlinge aufgezogen, die unter anderem in insgesamt 101 Hektar umfassenden Aufforstungsgebieten ausgepflanzt.
Mädchen und Jungen in Äthiopien holen Wasser aus einer Menschen für menschen Quelle

Erste Projektphase in Jeldu: Sauberes Trinkwasser

Nur einer von zehn Menschen hatte in den sieben Bezirken Jeldus, in denen wir mit der Arbeit begannen, Zugang zu sauberem Trinkwasser. 

In der ersten Projektphase (2017-2019) wurden deshalb 29 Handpumpbrunnen und Quellfassungen gebaut. Zusätzlich erhielten Mitglieder der Dorfgemeinschaften Schulungen zur Instandhaltung und Pflege der Wasserstellen. Sie bilden die 7-köpfigen Wasserkomitees, bestehend aus Frauen und Männern, die sich darum kümmern, dass die Brunnen und Quellfassungen lange Zeit ihren Zweck erfüllen werden.
Imker in Äthiopien bei der Arbeit

Erste Projektphase in Jeldu: Ausbildung von Jungimkern

In der ersten Projektphase wurden in der Projektregion Jeldu bereits Kooperativen für junge Frauen und Männer gegründet. Das Ziel ist, vor allem für die junge Generation Arbeitsplätze und damit eine Perspektive in der eigenen Region zu schaffen. 

2018 wurde eine Bienenkooperative gegründet, deren Mitglieder künftig die Wertschöpfungskette in der Region aufbauen werden und sich um Produktion, Verarbeitung, Vertrieb und Vermarktung ihrer Produkte kümmern.

Lerne die Jungimker aus Jeldu kennen.
Mann in Äthiopien in seiner Pilzzucht

Erste Projektphase in Jeldu: Pilotprojekt Pilzzucht

2019 startete ein besonderes Pilotprojekt von Menschen für Menschen: Die erste Pilzzuchtkooperative wurde in Jeldu gegründet. Pilze sind in den ländlichen Regionen Äthiopiens nur noch den älteren Generationen bekannt. Dabei verbirgt sich in der Zucht und dem Vertrieb großes Potential. Es ist kein Land nötig, um die Pilze in Säcken aufzuziehen und die Nachfrage im Land ist groß.

Auch die Pilzkooperative hat zum Ziel, dass die Mitglieder selbst die Wertschöpfungskette in der Region und später darüber hinaus aufbauen

Lerne die "Glückspilze" aus Jeldu kennen.