In Äthiopien ist die Fruchtbarkeitsrate fast dreimal so hoch wie in Österreich – durchschnittlich vier Kinder bringt eine äthiopische Frau zur Welt. Im Schnitt ist sie bei der ersten Geburt 20 Jahre alt (Quelle: CIA Factbook, 2020). Der Zugang zu Verhütungsmitteln ist vor allem in den ländlichen Regionen kaum vorhanden. Diese Situation bringt in vielen Bereichen große Herausforderungen für die Frauen und Familien mit sich. Neben dem gesundheitlichen Risiko für die Frauen, stellt sich für viele Familien die Frage, wie alle Kinder versorgt werden können.

Das Wissen über Verhütung und die Möglichkeiten zur Familienplanung machen einen entscheidenden Unterschied. Daher werden Frauen in Gesundheitsstationen über Verhütungsmethoden und Familienplanung beraten. Auf Wunsch setzen dort eigens dafür ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Verhütungsstäbchen ein. Das bietet den Frauen eine langfristige Methode zur Familienplanung und die Möglichkeit, selbst über ihren Körper zu bestimmen.

Das Bevölkerungswachstum hängt unmittelbar mit der sozialen Stellung der Frauen zusammen. Frauen müssen die Möglichkeit haben, selbstbestimmt über Familienplanung zu entscheiden. Dafür braucht es neben Maßnahmen wie dem verbesserten Zugang zu Verhütungsmitteln vor allem Zugang zu Bildung.

Mädchen, die zur Schule gehen und aufgeklärt sind, heiraten später und bekommen später und weniger Kinder. Das zeigt sich in Österreich wie auch in Äthiopien. So bekommt eine Frau in Äthiopien mit Grundschulbildung durchschnittlich 4,2 Kinder. Eine Frau mit höherer Bildung kommt mit 1,9 Kindern schon fast an den österreichischen Durchschnittswert heran.