Im ländlichen Äthiopien leben die meisten Familien ausschließlich von der Landwirtschaft. Durch veraltete Anbaumethoden, Bodenerosion und ausgelaugte Böden verschlechtern sich jedoch die Ernten und erschweren es den Menschen sich und ihre Lieben gut zu versorgen. Landwirtschaftliches Know-how und das Wissen über moderne Anbaumethoden könne daher einen großen Unterschied für die Familien machen. 

Im viertägigen Landwirtschaftskurs von Menschen für Menschen lernen die Bäuerinnen und Bauern, wie sie ihre Felder richtig bewässern, mit Kompost düngen und bestellen können, um wesentlich mehr Ertrag zu erhalten. Außerdem bekommen sie Zugang zu verbessertem Saatgut und zu in den Dörfern häufig noch unbekannten Obst- und Gemüsesorten, wie Karotten, Mangold, Kohl, Roten Rüben oder Tomaten. Dadurch verbessert sich nicht nur die Ernährung der Menschen, sondern auch die Gesundheit wird durch die neue, vitaminreiche Kost positiv beeinflusst.

In den Landwirtschaftskursen wird auch ein großer Fokus auf den Schutz von natürlichen Ressourcen und der Umwelt gelegt, denn die Auswirkungen von Klimawandel und Abholzung sind bereits in Äthiopien spürbar. Bodenerosion ist im ganzen Land ein massives Problem. Es fehlt an Baumwurzeln, die das Erdreich befestigen und die Erde wird von Wind und Regen abgetragen. Die Folgen sind verheerend: Tiefe Erosionsgräben ziehen sich durch das Land, Anbaufläche geht verloren und die Bauern verlieren im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen. 

Darum lernen die KursteilnehmerInnen zum Beispiel, wie sie den Boden mit Steinterrassen schützen können. Auch Wissen über die vielen guten Eigenschaften von Wäldern und Bäumen wird vermittelt. So profitieren nicht nur die einzelnen Familien von den Kursen, sondern langfristig auch eine ganze Region.